Invited Symposia – Natur- und sozialwissenschaftliche Praxis- und Erkenntnisfelder
Zur 4. Jahrestagung der SGS wurden erstmalig jeweils zwei parallele natur- und sozialwissenschaftliche Symposia abgehalten, zu denen Referentinnen und Referenten aus der Sportwissenschaft und der Sportpraxis eingeladen wurden. Das erste „invited symposium“ setzte direkt an Stephen Seilers keynote lecture an und beschäftigte sich mit dem „High Intensity Training in Endurance Sports“. Mit Michael Vogt (Universität Bern) und Grégoire Millet (Université de Lausanne) sprachen zunächst zwei Vertreter aus der Sportwissenschaft zu Fragen des Ausdauertrainings, bevor Adrian Bürgi (EHSM Magglingen) seine Erfahrungen, Erwartungen und Herausforderungen im Spitzensport aus der Sicht der Trainerbildung in der Schweiz formulieren konnte. Ein zweites naturwissenschaftliches Symposium widmete sich der körperlichen Aktivität von Kindern. Bettina Bringolf (Universität Basel) und Johanna Hänngi (PH FHNW) gaben zunächst einen aktuellen Überblick über den Stand des Sport- und Bewegungsverhaltens von Kindern in der Schweiz sowie über Möglichkeiten der Erfassung des Sport- und Bewegungsverhaltens. Als Leiter des Jugend- und Erwachsenensports am BASPO konnte Markus Wolf aufzeigen, wie sportwissenschaftliche Erkenntnisse in die Entwicklung des neuen Förderprogramms J S-Kids eingeflossen sind.
Die sozialwissenschaftlichen Symposia beschäftigten sich mit Fragen des Schulsports und der Integration in und durch den Sport. Unter dem rahmenden Titel „Sportwissenschaftliche Erkenntnis und sportpädagogisches Handeln“ haben sich Roland Messmer (PH FHNW), Achim Conzelmann (Universität Bern) und Stefan Valkanover (Universität Bern) mit der Frage auseinandergesetzt, in welcher Form Erkenntnisse aus der Sportdidaktik, respektive aus der pädagogischen Psychologie in die pädagogische Praxis einfliessen können. Ophélia Jeanneret Varrin (EHSM Magglingen) präsentierte aktuelle Befunde aus ihrer Dissertation zur Beeinflussung von kognitiven Funktionen im Kindesalter durch Sport und Bewegung. Dass Sport und Bewegung die soziale Integration beeinflussen können, wurde zum Gegenstand des zweiten sozialwissenschaftlichen Symposiums. Nach einem Überblicksreferat zum Thema von Fabien Ohl (Université de Lausanne), widmete sich Yvonne Weigelt-Schlesinger insbesondere der vergleichsweise geringen Partizipation von Frauen mit Migrationshintergrund im organisierten Sport und stellte ihr Untersuchungsdesign zur Diskussion. Als Vertreterin des Praxisfeldes stellte schliesslich Jenny Pieth (EHSM Magglingen) vor, auf welche Weise sportwissenschaftliche Erkenntnisse ihren Weg in die Produkte des Kompetenzzentrums Integration durch Sport finden.
Poster Sessions – Wissenschaftliche Kommunikation on the point
Ebenfalls zur Diskussion beigetragen haben die fast 50 Poster, die während des ersten Tagungstages von den Autorinnen und Autoren im Rahmen einer geführten Präsentation vorgestellt wurden. Auch wenn die naturwissenschaftlichen Disziplinen innerhalb der Sportwissenschaft vergleichsweise häufiger die Möglichkeit zur Posterpräsentation nutzten, so haben die insgesamt 16 sozialwissenschaftlich orientierten Poster dennoch gezeigt, dass auch in diesen Disziplinen zunehmend von dieser Form wissenschaftlicher Kommunikation Gebrauch gemacht wird.